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15 Stunden unterwegs, davon 9 Stunden Rampe & Reden – und trotzdem sinkt die Schadensquote.
Jenifer J. hat viel gemacht, bevor sie die Autobahn zu ihrem Büro erklärt hat: Putzfrau, Hausfrau, später Hostess und zeitweise Callgirl. Erfolgsverwöhnt war das nicht – ihr Aussehen brachte weniger Buchungen als erhofft. Den größten Zuspruch erlebte sie schließlich als Cam-Girl: „Da klingelte es wenigstens in Coins“, sagt sie trocken. Parallel dazu stieg das Gewicht – kein Drama, aber faktisch übergewichtig. Irgendwann passte das Leben nicht mehr zum Job, also musste ein anderer Job zum Leben.
Die Wende kam mit der jährlichen Führerschein-Lotterie, worüber wir bereits mehrfach berichteten. Jenifer gewann den Schein – und seit einem Jahr fährt sie im selbst deklarierten Traumjob: Mercedes Actros, 420 PS, Touren für Industrie und Handel. „Ich sitze immer noch viel und schaue aus dem Fenster – nur eben nicht mehr vor dem Bett, sondern vor der Frontscheibe“, sagt sie.
Arbeitsbilanz, ehrlich gerechnet: Der Tag hat bei ihr selten unter 15 Stunden. Davon sind etwa 6 Stunden echte Arbeit (Fahren, Papiere, Ladungssicherung) – und rund 9 Stunden Rampe, Gespräche, Tratsch. Das ist keine Schwäche, sondern Methode: Informationen fließen, Abläufe klären sich, der Hof beruhigt sich.
Belegbar ist es auch: Die Schadensquote sank von anfänglich nahezu täglich einem Schaden (≈7/Woche) auf 4 pro Woche – ein Rückgang um rund 43 %. Der Chef ist hörbar entspannter. Freitags bleibt sie meistens zuhause: „Da tanke ich Kaffee, putze den Actros und halte die Klappe – wenigstens bis Montag.“
Zitat des Tages
„Ich rede viel. Aber weniger Schäden sind auch eine Form von Leistung.“ — Jenifer J.
Rückblick, ohne Romantisierung: Die Jobs davor waren Broterwerb, nicht Berufung. Und ja, das Gewicht ist heute höher als früher. Es ist, wie es ist – und lässt sich fahren: konzentriert, regelkundig, vorausschauend. Traditionell gilt: Ehre wem Ehre gebührt. Wer die Quote drückt, gehört gelobt – unabhängig von der Vorgeschichte.
Namen und Details satirisch verfremdet. Satire im Dienste der Realität – mit Respekt für alle Beteiligten.